Am Van See

So, nun bin ich heute von einem Ende des Sees zum anderen gefahren. Immerhin ist der See siebenmal so groß wie der Bodensee. Eigentlich ist es nicht weit, aber nach 20 km gibt es eine Stunde Zwangspause. Die Strasse ist von einigen LKW blockiert. Da keiner irgendwie versucht, drumrumzufahren, soll das wohl so sein. Ich fahre nach vorne vor und erfahre, dass gleich eine Sprengung erfolgt. Na gut. Dann noch eine zweite und es geht tatsächlich weiter. Ein Formel 1 Start ist nichts dagegen. Und hier besteht die Rennstrecke aus Schotterpiste mit Schlaglöchern, entsprechend staubig wird es. Wie in verschiedenen Reiseberichten beschrieben gibt es am kleinen Bootshafen für die Boote nach Akdamar ein Restaurant mit Campingmöglichkeit, 2 km davor noch ein weiteres. Ich lasse meine Campingtasche da und fahre noch ca 35 km weiter bis nach Van. Ich parke in der City und erkunde die Stadt ein wenig zu Fuss. Viele Studenten, alles sehr modern und wenig erinnert an Kurdistan, ausser vielleicht die vielen älteren Männer (aber auch jüngere) beim Chaitrinken. Nach einem sehr leckeren und üppigen Mittagessen fahre ich noch Richtung See zur Burg. Die Besichtigung erspare ich mir heute, ich bin schon wieder im Fahrmodus. Zurück zum Camp, tanken, Zelt aufbauen, Efes, Fotos bearbeiten, Blog, schlafen. Bin der einzige Gast heute im Camp, im Restaurant ist auch kaum noch jemand. Die Übernachtung kostet nix, es gibt Toiletten, Duschen, Wifi, wunderbar.

Mittwoch, 5.Juni

Heute beginnt der Tag zunächst mit einer kleinen Bootstour auf die unbewohnte Insel Akdamar. Der kleine Hafen ist ja praktischerweise gleich über die Strasse. Gegen halb zehn fährt das erste Boot, als sich genügend Passagiere gefunden haben. Die Attraktion der Insel ist die alte armenische Kirche, in der noch sehr gut erhaltene Wandmalereien zu sehen sind. Ich streife noch ein wenig über die Insel und fahre nach einer guten Stunde wieder zurück. Es folgt ein weiterer Ausflug nach Van, heute mal mit dem Dolmus. Eine Strecke kostet 5 TL, das ist billiger als der Sprit mit dem Mopped. Mittagessen, einkaufen fürs Frühstück, Stadtbummel und wieder zurück. Als ich am Camp eintreffe, steht bereits Heikos Zelt. Es hat alles prima geklappt, er hat nun auch endlich sein Visum für 30 Tage! Das ganze Visumdrama ist under “Planung-Visathemen” nachzulesen. Morgen kann es weitergehen.