An der Küste zum Skodra Lake

Über eine sehr gute Strasse erreichen wir Budva. Unterwegs gibt es einige Aussichtspunkte mit Blick über die verschiedenen Buchten. In Budva finden wir einen zentralen Parkplatz in einem Wohngebiet. Als wir aussteigen, fliegen wir fast weg. Heute weht ein heftiger Wind, der uns den ganzen Tag begleiten wird. Die Altstadt erinnert teilweise an Kotor, aber so richtig gefällt uns Budva irgendwie nicht. Alles ist sehr touristisch, aber viele Strandbars und Restaurants haben noch nicht geöffnet. Wir laufen noch ein Stück an der Felsenküste von Strand zu Strand und dann zurück zum Bus.

Nachmittags fahren wir weiter und übernachten an der Küstenstrasse auf dem Weg nach Bar. Wir haben den perfekten Blick aus offene Meer, aber es ist auch extrem stürmisch diese Nacht. Der Bus schaukelt wie auf dem Schiff, aber wir stehen sicher.

Am Montag geht es etwa 20 Kiometer weiter nach Bar. Unterwegs eine Pause an einem Kloster, wo sich Viktoria die Haare wäscht. Ich hab auch mal die Solardusche gefüllt, vielleicht mach ich das am Abend auch.

Wir machen noch einen Stop in Stari Bar, der alten Stadt auf einem Hügel. Da ich mich mit dem Abzockertyp anlege, der uns Geld für einen freien Parkplatz an der Strasse abknöpfen will, lasse ich den Bus nur kurz unbeaufsichtigt. Vik ist auch schneller als gedacht zurück, da sie den Eingang nicht gefunden hat. Okay, dann soll das heute eben nicht sein. Wir haben auch schon genug alte Steine gesehen bisher.

Angrillen

Wir gehen anschliessend in einem riesigen Supermarkt einkaufen und beschliessen, die gewonnene Zeit mit einem kleinen BBQ in der Nachmittagssonne zu verbringen. Wir finden einen genialen Platz etwas höher in den Bergen mit Blick auf Bar. Es gibt natürlich Cevapi und dazu einen Salat. Köstlich.

Die kleine Strasse führt weiter nach Virpazaar, wo wir mit den letzten Sonnenstrahlen ankommen. Noch beim Bummel durch das kleine Örtchen fängt uns ein Boot Ticket Verkäufer ab. Wir sollen unbedingt noch heute bei ihm buchen, das Ticket kostet nur 25 € pro Person. Das ist uns für 1,5 Stunden wirklich etwas viel. Er lässt sich aber nicht davon abbringen, uns im Hotel Pelikan auf ein Bier und einen Kaffee einzuladen um uns die Vorteile seiner Tour zu erklären. Okay, da er recht freundlich ist, spielen wir mal mit.

Wir übernachten auf dem kleinen Parkplatz direkt am Hafen, wo es nachts aber sehr ruhig ist. Morgens fahren wir ohne Bootstour die kleine Strasse weiter bis Rijeka Crnajevica. Der Ort liegt ganz netzt an einem Fluss mit einer malerischen Steinbrücke. Wir machen von hier eine kleine Wanderung mit ungeplanter Flussüberquerung. Ich finde einen sehr komplizierten Weg über viele Felsen und durch den Dornendschungel, Vik bevorzugt nasse Schuhe und Waten bis zur Hüfte. Dafür gibt’s den grossen outdoor Schein 😉 Klar, das das Wasser noch eiskalt ist. Ich habe am Ende trockene Schuhe aber ein paar Kratzer mehr.

Auf der Weiterfahrt nach Podgorica passiert es dann. Der Bus macht plötzlich sehr ungesunde Geräusche aus Richtung Motor. Diese verschwinden und kommen wieder, je nach Drehzahl. Ein Check im Stand zeigt, dass es aus Richtung Riementrieb Nockenwelle kommt. Ich ahne nichts Gutes und wir rufen über den ADAC einen Abschleppdienst. Nach einem ersten Missverständnis über unsere Koordinaten (nein, wir stehen nicht in Albanien) klappt es dann bein zweiten Versuch. Ein ehemaliges ADAC Fahrzeug lädt den Bus auf und bringt uns zu einer Werkstatt in Podgorica. In der Hauptstadt gibt es wenigstens viele Werkstätten und wir entscheiden uns für eine mittelgrosse, aber nicht Volkswagen. Der Besitzer spricht gut Englisch und ist wirklich hilfsbereit. Am nächsten Tag will er die Lage mal checken, solange stehen und schlafen wir auf seinem Hof vor der Werkstatt.

das Ende der Reise?

Wie es weitergeht, erfahrt ihr dann bald. Momentan sitzen wir in der Werkstatt (schnelles Internet) und schreiben diesen Artikel. Ansonsten steht es nicht sehr gut um den Motor.