11 Tage Norditalien mit der BMW
Dolomiten – Friaul – Venetien – Trentino
Es wird mal wieder Zeit für eine schöne Alpentour zu zweit. Schon lange habe ich nicht mehr die Koffer an die BMW geschraubt. Die Packliste ist schnell abgearbeitet und so kann es bald losgehen. Die Wetterprognose für die zweite Augusthälfte passt. Zu Hause keine wichtigen Termine, also nichts wie weg!
Am ersten Tag machen wir gut Strecke. Autobahn bis Ulm, danach weiter über Landstraßen. Mittagsrast an der Fernpaßstrasse beim Zugspitzblick ist schon fast Standard. Dann durch Innsbruck und über den Brenner, wo heute erfreulich wenig Verkehr ist. Gut, wenn man nicht am Wochenende fahren muß. Im Pustertal haben wir bereits mehr als 400 km auf der Uhr und wir fahren den Campingplatz Ansitz Wildberg an. Auch diesmal sehr voll, aber wir dürfen ab 19 Uhr unser Zelt direkt am Pool aufstellen, wo auch einige Radfahrer heute übernachten werden. Abends gehts in die bekannte Pizzeria in St.Lorenzen. Wir sind in Italien, der Urlaub kann beginnen! In der Nacht gibt es ein wenig Regen, aber am Morgen kommt die Sonne zurück und es wird sehr schnell wieder warm.
Tag 2 führt uns durch das Kerngebiet der Dolomiten, allerdings nicht zu den überfüllten Hotspots. Das kann man besser mal in der Nebensaison machen. Schlange stehen für ein Instagram Selfie? Nein danke. Wir fahren weiter nach Osten entlang der österreichischen Grenze. Hier hinten im Friaul wird es deutlich ruhiger. Die Route führt uns durch kleinste Orte hoch oben am Berghang mit traumhaften Ausblicken. Campingplätze sind eher rar, wir finden heute unser Nachtlager bei Sappada im Alpin Park. Wir könnten den Shuttlebus vom CP nehmen, haben aber genug Zeit für den Spaziergang in den Ort zum Abendessen.
Am Tag 3 sind wir weiterhin im Friaul. Comeglians und Tolmezzo sind hier die etwas größeren Orte auf der Route. Über die kleine SP1 fahren wir durch eine verwunschene Bergwelt, bis wir das Tal des Arzino erreichen. Am Fluß entlang geht es nun weiter nach Süden. Eine späte Mittagspause legen wir im Örtchen San Francesco ein. Bei Renzo auf der Terrasse gibt es eine leckere Lasagne und ein kühles Getränk. Noch ein Stück geht es weiter heute bis nach Vito d’Asio, wo ich von der letzten Tour mit Andreas noch das Agriturismo kenne. Nach nur gut 100 km Strecke heute sind wir schon recht früh dort. Eigentlich ist es kein Camping, aber Chefin Carolina erlaubt uns, neben dem Pool auf der Wiese zu zelten. Also schnell das Zelt aufgebaut und ab in den erfrischenden Pool! Es bleibt danach noch Zeit für eine kleine Wanderung bis zu einem Aussichtspunkt über den tiefer liegenden Ort. Abends können wir im Agriturismo essen. Die Gerichte sind gut, aber nicht gerade günstig. Aber es gibt auch weit und breit keine Alternative hier oben. Die übrigen Restaurant Gäste kommen mit dem Auto, aber es gibt auch Zimmer hier.
Der folgende Tag ist zum Erkunden der Gegend reserviert. Wir unternehmen zunächst eine kleine Wanderung in den Bergen und fahren dann nochmal zum Einkaufen. Dazu muss man hier aber schon ein Stückchen weiter fahren. Einen kleinen Laden finden wir etwa 15 Kilometer und viele Kurven weiter.
An Tag 5 fahren wir weiter durch das Tal des Chiarzo Flusses nach Westen, bevor wir die Berge Richtung Venedig verlassen. Zwei heiße Stunden Fahrzeit stehen uns bevor. Zu Venedig, wo wir zwei Nächte auf einem Campingplatz verbringen, folgt noch ein weiterer Artikel im Blog.
Tag 7 bringt uns wieder in kühlere Regionen. Unser heutiges Ziel ist der Caldonazzo See, wo wir wieder zwei Nächte verbringen. Dieser Rhythmus in Verbindung mit nicht zu langen Fahrtagen kommt meiner Sozia sehr entgegen… Der kleine Campingplatz “penisola verde” ist eine gute Wahl und hier gelten bereits Nachsaisonpreise. Von hier machen wir am nächsten Tag eine schöne Wanderung über die Hügel zum benachbarten Lago di Levico. Abends geht es noch lecker essen mit Blick über den Caldonazzo See.
An Tag 9 fahren wir runter nach Trento, von dort ein Stück nach Norden und dann auf einer sehr schönen Strecke bis Meran. Die SS43 durch das Val di Non führt durch kleine Orte wie Taio, Cavareno oder San Felice durch die Berge nach Meran. Dort biegen wir ab nach Westen. Auf der SS38 nimmt der Verkehr wieder spürbar zu und wir müssen ständig irgendwelche LkW oder lahme Autos überholen. Unser Ziel heute ist Glurns im Vinschgau. Der Campingplatz im Park hat eine schöne Zeltwiese mit toller Aussicht in die Bergwelt. Auch hier bleiben wir zwei Nächte und erkunden die Gegend am zweiten Tag zu Fuß. Eine schöne Wanderung führt von Planeil zurück nach Glurns. Abends gibts im Ort noch eine riesige Pizza.
Über den Reschenpass geht es an Tag 11 nach Österreich rüber. Ein letztes Highlight ist die Fahrt über das Hahntennjoch, bevor wir durch das Tannheimer Tal das Allgäu erreichen. Hier finden wir über die Suchfunktion von Organic Maps einen winzigen Biergarten in einem echten Kuhdorf. Der nette Betreiber macht das als Hobby so nebenbei und wir haben Glück, daß heute geöffnet ist (wir sind die einzigen Gäste). Größtenteils über Landstraßen fahren wir zurück nach Hause, heute über die Münsinger Alb.