Sardinientour 1 Woche

cagliarihafen1Ein paar Auszüge aus dem Reisetagebuch:

Sonntag

703 km bis Verona gefahren (inkl. der Spezialrunde oberhalb von Bozen)Autobahn bis Füssen, dann Penserjoch und Sarntal. Endlich wieder richtige Kurven mit Panorama. Richtig kalt hier oben, es leben die Heizgriffe !Abfahrt 6:30 Ankunft ca. 18:00 11,5 Stunden inkl. BozenrundeCamping Castel San Pietro 13,00 €ist so ein bischen wie ein Hostel, zu Fuss in die Stadt kein Problemtolle Abendstimmung in der Stadt, in der Arena ist ein Konzert (Italopop)echt italienisches Pastaessen und ein Bier auf der Piazza Erbe 14,00 €041

Montag

Heute nicht mehr so viel zu fahren, etwa 300 km bis Livorno, das wird easy.Noch 2 Krustis und ne Packung Milch, damit eigenes Frühstück auf der sonnigen Terrasse vor dem Zelt. Abfahrt um kurz vor zehn. Ich nehme doch die Landstrasse durch die Poebene. Mässig aufregend, aber im Mai noch nicht zu heiss.Richtig gut wird die Strecke hinter Modena, als es in die Berge (Appenin) rauf geht. Slalomfahren ohne Ende, auch einige Kehren sind dabei. Das alles mit ganz wenig Verkehr, auch kaum Moppeds unterwegs hier. Es geht bis auf weit über 1000 Meter rauf, das dumme Navi zeigt nur noch “1 km” als Höhe an. Und schon wieder werden die Heizgriffe benutzt 🙂 Irgendwann wird es wieder wärmer, ich mache eine Brötchen- und Pinkelpause. Kurz darauf stoppe ich nochmal am “Ponte Maddalena” oder so, um ein paar Fotos zu machen. Der alte Ort kurz vorher (Bagni di Lucca) wäre auch gut für eine Pause gewesen, vielleicht auf dem Rückweg. Ab Lucca wird es wieder voll auf der Strasse. Kurz darauf rolle ich durch Touristenrummel und vorbei am schiefen Turm von Pisa. Einen kurzen Blick drauf konnte ich werfen, er steht immer noch. In Livorno folge ich den Schildern zur Fähre und kaufe ein Ticket (return 168 Euro). Freitag abend geht es nun wieder zurück. Noch eine kurze Tour in die Stadt um etwas zu essen. Für grosse Provianteinkäufe habe ich keinen Platz. Livorno ist voll die Hafenstadt, kleinere Liegeplätze an Kanälen ziehen sich bis in die City.Boarding um 20 Uhr, um 22 Uhr geht es los. Mein Platz wird das rote Cannapee in der Kinderecke. Die gehen hoffentlich bald schlafen und hier riecht es nicht so extrem nach Essen. Ich schlafe tatsächlich ganz gut hier, auch ohne Schlafsack ist es ok, wenn ich mich mit der Motorradjacke zudecke. Der Tankrucksack ist als Kopfkisssen ganz ok.06

Dienstag

Etwa um acht legen wir in Olbia an und die Entladung beginnt. Ich finde direkt den richtigen Weg und fahre sofort raus aus der Stadt und ziehe mich um. Wirklich kalt ist es aber nicht. Ein herrlicher Sommertag mit blauem Himmel. Ich folge der SS 125 fast immer an der Küste entlang. Ein kurzer Fotostop beschert mir unplanmässig gleich die erste Flussdurchfahrt. Sieht flach aus, also gleich durch ohne Test zu Fuss. Im klaren Wasser sind glatte rund Kieselsteine. Im Stehen kein Problem. Auf der Rückfahrt spritz es mir bis ans Visier hoch. Eine Umleitung führt mich rauf in die Berge bei Talava. Kurzer Küstenstop bei einem Campingplatz bei Cala Liberotto. Ab Orosei wird die Strecke dann wirklich genial kurvig und führt teilweise wieder durch die Berge bis auf knapp 1000 m. Im Bergdorf Orgali tanke ich. Heute fahre ich 200 km bis Tortoli, es wird jeden Tag weniger… Ich baue mein Zelt beim Lido orri *** Camping auf.Schöner Platz mit Swimmingpool. Shop und Restaurant sind aber noch zu. Leider kein Internet hier! Nach dem Duschen gehe ich am Strand entlang bis Arbatax oder was ich dafür halte. Ich hätte noch bis in die nächste Bucht weiterlaufen müsse, aber es war weit genug und ich hatte Hunger. In Tortoli gibts Pizza Margarita und Cola. Ich kaufe Reis und Bier in einem kleinen Laden fürs Abendessen. Gegenüber hat Fabio seine Cartaleria mit Internet-Point. Er sagt, ich kann meinen Compi auch mitbringen, sein WLAN gibts aber nur zu den Öffnungszeiten. Die Strasse zurück erscheint mir ewig weit mit der blöden Plastiktüte in der Hand. Später gibts dann Reis mit Thunfisch, der muss endlich mal weg.Endlich wieder eine Nacht im eigenen Zelt, ich schlafe wie ein Stein.02

Mittwoch

Schon früh werde ich wach. Das ist keine Brandung, eher ein schwerer Sturm. Aber der Regen fehlt. Wie wohl der Himmel aussieht? Leider hat das Zelt kein Dachfenster, alo weiterschlafen. Ich hoffe das Zelt bleibt stehen und der Wind lässt bald nach. Um 9 gibt es Brötchen vorne an der Rezeption, ich hatte 4 bestellt. Nichts für Frühaufsteher. Der Sturm tobt weiter, aber es ist warm. Zelt abspannen und Frühstück in der Apsis. Genial, wenn dort soviel Platz ist und man auch mal rumkrümeln kann. Um 10:30 Uhr starte ich meine Tour in die Berge. Erster Wegpunkt ist Isili. Geniale Strecke über Perdasdefogu und Nurri. Zurück über Fonni und Villagrande. Auf den Strassen ist kaum was los und das Bergpanorama ist fantastisch. Fahrtechnische Herausforderung ist heute der Wind. Man weiss nie, ob es einem hinter der Kurve von links oder rechts reinhaut. Auf dem Kamm fahre ich voll in Schräglage, obwohl es schnurgeradeaus geht. Einkehrschwung fällt heute aus. In Fonni gabs zwei gute Sachen, aber sonst war nicht so viel los in den kleinen Dörfern. Gegen 19 Uhr gibts endlich eine Lasagne und ein Bier in Tortoli, dort wo ich gestern schon war. Dann noch zum Supermarkt und kurz nach Arbatax. Zurück zum Zelt, duschen, noch was essen. Ach ja, und in Tortoli war ich noch bei Fabio im Internet. Klappt wunderbar mit dem Netbook. Gefühlt ne halbe Stunde für 2 Euro. Heute 300 km gefahren in ca. 8 Stunden.05

Donnerstag

Heute kein Sturm und Frühstück mit Restbrötchen. Abfahrt um kurz vor zehn. Wieder an der Küste entlang nach Süden, dann folgt der schöne Teil der Strecke über Villasalto und Dolianova. Heute geht es bis auf ca. 700 m rauf und es wird nicht ganz so frisch. Kurz vor Dolianova gibts noch eine kleine offroad Einlage mit einem Ausflug auf einen Berg mit einem Wachturm. Der Weg ist recht steil und steinig. Ob ich da auch wieder runterkomme? Die Q schafft alles ohne Probleme und die Aussicht von oben ist gigantisch. In Cagliari parke ich in der Nähe vom Bahnhof und ziehe zu Fuss los. Leider nichts zum Umziehen dabei. Hoch zur Kathedrale und zum Palais. Viele Touris in der Stadt, ist aber auch sehenswert und hat echt Flair. Auf dem Rückweg gibts noch ein heisses Wrap (wie heissen die noch?) und ne kühle Cola. Das Cafe hat auch Internet, wie praktisch. Auf dem Rückweg folge ich weitgehend derSS125. Der Teil hinter San Gregorio durch die Felsenschluchten ist gigantisch. Am Camp schnell duschen, dann gehts zur Pizzeria nebenan. Wow, das war die beste Pizza seit langer Zeit. Dazu gibts ein grosses Bier, das tut gut. Schön, dass das Restaurant in der Vorsaison schon auf hat.

arbataxFreitag

Heute letzter Tag auf der Insel. Kurz vor halb elf bin ich mit allem fertig, fahre aber noch anden Strand rüber zum Frühstücken. Schöner Platz mit tollem Blick aufs Meer. Ich fahre die geniale Strasse Richtung Fonni wieder rauf, biege dann aber rechts nach Nuoro ab. Dort bin ich so gegen 13 Uhr nach einer sehr schönen Strecke. Irgendwie ist der Ort sehr ausgestorben, mal von den vielen Schülern abgesehen, die jetzt ins Wochenende starten und überall abhängen. Alle Geschäfte haben bis 16:30 zu, aber ich finde ein nettes Cafe und esse eine gigantische Platte Prosciutto mit Melone. Heute habe ich alles zum Umziehen dabei. Mit Turnschuhen und shorts ist es schon viel besser zum rumlaufen. Aber nun geht es weiter, es sind noch ca. 100 km bis Olbia. Ich tanke nochmal ein paar Liter nach, um es bis zur Fähre zu schaffen. In Olbia wieder umziehen, noch ein Kebap in der Stadt und eine Flasche Bier kaufen. Um halb acht kann ich direkt auf die Fähre fahren, wie praktisch. Mein Cannapee ist leider schon belegt, also heute ein Sofa bei der Saftbar unter diesem ätzenden Fernseher. Dafür funktioniert heute das Internet bzw. mein Compi und ich chatte mit Benny und checke die Emails. Der Wetterbericht für morgen und die Südseite der Alpen sieht auf Austrocontrol nicht so schlecht aus. Also morgen richtig Strecke machen, es wird nicht besser.03

Samstag

Ankunft in Livorno um 7 Uhr schon, und ich komme von meiner Position auch schnell mit dem Bike raus. Alte Prozedur, rausfahren, anhalten, umziehen. Ich fahre direkt auf die Schnellstrasse nach Florenz und tanke etwa 20 km nach Livorno. An der Tanke gibt es auch erstmal Frühstück, Cappucino und Hörnchen. Durch Florenz fahre ich durch die Aussenbezirke, weil ich irgendeine Abfahrt verpasst habe. Dann gehts auf die richtige Autobahn. Zwei Spuren an der Einfahrt sind mit einem Motorrad markiert, aber ich bekomme kein Ticket. Die sind nur für das elektronische System, ich hätte wohl auf eine Autospur gemusst. Am Ende komme ich bei Modena nicht wieder raus, als ich vor dem Automat stehe. Also zurück auf eine Spur mit Personal. Ich erkläre ihm, dass ich von Sardinien komme und seit Florenz auf der AB bin, ok. Kostet 8 Euro irgendwas mit Visa. So, jetzt genug davon und weiter Landstrasse nach Verona, die SS12, die ich schon kenne. Dort bin ich gegen halb zwei für einen kleinen MIttagssnack und ein paar Fotos auf dem grossen Platz vor der Arena.Wahnsinn, was hier heute los ist. Weiter über die Brennerstrecke bis Inssbruck, wo ich gegen halb sieben auf dem Campingplatz in Kranebitten eintreffe. Schnell das Zelt aufgebaut, geduscht, und mit dem Bus in die Stadt was essen. Im Goldenen Adler kann man hervorragen essen, ist aber etwas teurer. Am Ende bezahle ich 23 Euro für ein super Essen und ein grosses Bier. Vorsicht, für den ganz grossen Hunger ist das nichts! Anschliessend schaue ich noch bei der Kletterweltmeisterschaft vorbei, tolles Event mit lauter Elektromucke und vielen begeisterten Zuschauern. Zurück ins Zelt an den Compi. Endlich mal WLAN im Zelt, der ganze Platz ist versorgt.dolianova2

Sonntag

Endlich wieder eine Nacht mit gutem Zeltschlaf. Gegen morgen wird es plötzlich warm im Zelt als die Sonne hinter den Bergen rauskommt. Laut Wetterbericht wird es heute auf der Alpennordseite schön und warm mit Föhn aus Südwest. Ich hole mir die bestellten Brötchen und kaufe noch eine Tüte Milch im Shop. Hervorragendes Frühstück draussen vor dem Zelt. Heute gibt es zum ersten Mal Müsli. Langsam Stück für Stück abbauen, heute bleibt alles trocken und sauber. Gegen 11:30 bin ich an der Tankstelle fertig und es geht los. Ich habe eine coole Route im Navi, aber leider ist das Hahnentennjoch gesperrt und ich muss doch über den Fernpass fahren. So werden aus den 345 km am Ende 413. An der grandiosen Bergstrasse vor dem Ort Namlos mache ich eine Kekspause. Ankunft 18:30, 7 Stunden Gesamtzeit von Innsbruck.011