Bergtour, Wüste und weiter nach Yazd

Wir erkunden von Toudeshk aus die Wüste, besuchen Yazd und einen Tempel der Zoroastrier.

Nach unserer langen Zeit in Isfahan freuen wir uns nun wieder auf Neues. Es ist nicht weit von hier bis Toudeshk, einem kleinen Ort in der Wüstenregion Kavir. Wir quartiren uns hier bei Mohammad ein, der mit viel Fleiss und Liebe zum Detail ein altes Privathaus renoviert und zum Gästehaus gemacht hat. Mehr zum Tak Taku Guesthouse in der Infobox. Heute machen wir nicht mehr viel. Wir schauen uns den kleinen Ort an, kaufen etwas ein und hängen ab im schönen Innenhof vom TakTaku. Der Bus ist direkt vor dem Tor geparkt und wir schlafen im eigenen Bett. Frühstück und Abendessen gibts jetzt im Guesthouse.

Am nächsten Tag brechen wir gegen Mittag zu unserer Bergtour auf den Black Mountain auf. Wir fahren bis zum Fuß des Berges und suchen uns dann zu Fuß einen Weg auf den Gipfel. Am Anfang finden wir noch einen kleinen Weg durch einen trockenen Fluß, der sich aber bald verliert. Das Felsenklettern macht Spaß und bis auf wenige Stellen ist es auch nicht zu anspruchsvoll. Trotzdem freue ich mich, als ich endlich auf dem Gipfel stehe und eine herrliche Rundum Aussicht geniesse. Wir sind beim Einbruch der Dämmerung wieder zurück und freuen uns auf das Abendessen, das wir mit der Familie und Thomas aus Tschechien zusammen einnehmen.

Am nächsten Tag stehen Salzsee und Sanddünen auf dem Programm. Dazu müssen wir aber erstmal relativ weit fahren. Zunächst nehmen wir eine staubige Piste nach Varzaneh, dann geht es noch weiter nach Süden bis Khara. Von hier zweigt eine weitere Piste durch die Khara Desert bis zum Salzsee ab. Wir zahlen Eintritt für den See, drehen eine grosse Runde auf dem ausgetrockneten See und machen ein paar Fotos. Hat es nicht so gebracht und der Bus hat jetzt von unten eine dicke, klebrige Salzkruste. Muss man nicht haben. Die Sanddünen sind da schon eine andere Sache. Wir passen die Zeit vor Sonnenuntergang ab und machen so noch ein paar tolle Bilder. Das Hochkraxeln auf die Düne ist ganz schön anstrengend, aber lohnt sich unbedingt. Die Aussicht ist genial und der Weg nach unten macht riesig Spaß. Das letzte Stück der Piste zurück fahren wir im Dunkeln, aber wir schaffen es fast rechtzeitig zum Essen um 20 Uhr. Es gibt heute Camel Burger, die im Hof auf dem Holzkohlengrill zubereitet werden. Sehr lecker!

This text is part of a photo documentation book about the Tak Taku guesthouse.

In 2015, Mohammad Jalali’s Tak Taku Guesthousereceived official heritage listing for the completed restoration of a traditional mud house in the historic 500 year old desert village of Toudeshk-Cho, Iran.From an early age, Mohammad was amazed and curious about cyclists loaded with heavy bags, passing his village, and sometimes calling out “Hello”. When an English teacher came to his village school, he helped Mohammad write some signs in English.

Are you thirsty?
Are you hungry?
What do you think of Iran?

At 12 years old, Mohammad would stand at the highway outside the village and try to talk with the cyclists by holding up his sign with these messages.At 15, Mohammad was “fishing” for cyclists with his sign. “Do you need a place to rest?”

The first traveler he hosted was a cyclist from Germany, and in this way Mohammad started his vocation of offering travelers a place to stay at his grandfathers home, an opportunity to know the rural traditional life of his village. Cyclists began to tell Andrew Burke, the Sydney journalist and writer for the Lonely Planet about staying in Toudeshk with Mohammad. In the 2008 Lonely Planet was suggested that cyclists should visit Mohammad in the village. Cyclists, motorbike riders and even people traveling by public transport from around the world then knew about Mohammad.

This encouraged him to rent a simple traditional mud house that henamed Tak Taku Guest house. Mohammad`s brother Reza Jalali with his wife Fatemeh and their children moved to Tak Taku and opened their home to travelers to experience the heart of Iran, family life.Fatemeh cooked healthy delicious Iranian meals and Mohammad and his family and guests ate together.

After some years Mohammad did something astonishing and daring. He bought an unoccupied traditional mud house, wanting to renovate the house authentically to it’s original state, an opportunity to upgrade his business.

The house was a crumbling ruin, the neighbors shelterd their sheep and goats inside. Unoccupied for 20 years, smelling of the animals, dirty and in a state of disrepair, the City Hall of Toudeshk had thought to demolish the house. Mohammad’s father, a hard working pragmatic, perfectionist, thought his son’s purchase an unrealistic, impractical dream.
From 2008 to 2012 the house still laid in ruins. Then in 2012 Mohammad began to restore the house using traditionally skilled tradesmen. Mohammad searched locally and far and wide for artisan tradesmen who still had the knowledge of the old methods and skills to to restore the house to it’s original condition. The tradesmen came from villages and towns near Toudeshk, from Esfahan and Yazd. Mohammad set up a kitchen and sleeping quarters, for the painstaking work continued for weeks on end.The restoration took three years. Mohammad worked with great dedication, guided by the perfectionism learned from his father and the warm heart of his mother, thus earning his father’s pride and his mothers joy.

Contact:

Tak Taku Guesthouse
Location: Toudeshk, Iran
Email: info@taktaku.com
Web: www.taktaku.com
Instagram: taktaku_guesthouse
Whatsapp: +98 9139165752
Telefon: +98 9133654420

Heute ist Weiterreise, aber vorher geht es noch zum Bus waschen. Besonders von unten gibts heute viel zu tun. Danach verabschieden wir uns von Mohammad und machen uns auf den Weg nach Yazd, wo wir nachmittags beim Silk Road Hotel ankommen. Auch hier können wir wieder im Bus schlafen und deren Services kostenlos nutzen. Dafür frühstücken wir zweimal dort und essen einmal abends lecker indisch (chicken biryani).

In Yazd treffen wir Jackie zum letzten Mal auf dieser Reise. Sein Tiger steht schon vor der Tür geparkt als wir kommen. Abends gehen wir zusammen eine Runde durch die Altstadt und essen in einem Restaurant mal zur Abwechslung italienisch.

Tagsüber ist es in Yazd recht heiß, es ist ja schliesslich auch eine Wüstenstadt. Gegen abend wird es jedoch deutlich kühler. Das ist auch die ideale Zeit, um die angestrahlten Bauwerke der Stadt zu bewundern und sich in den Gassen der Altstadt zwischen den alten Lehmhäusern mit den vielen Windtürmen zu verirren. Wir treffen jemanden wieder, den wir vom Vortag kennen. Er schliesst uns eine Tür auf und schon stehen wir auf einem Hausdach mit tollem Blick über die Stadt, und das zum Sonnenuntergang!

Heute verabschieden wir uns von Jackie und fahren nochmal ein Stück zurück in die Berge nach Karanaq. Hier verbringen wir ein paar Stunden im alten Geisterdorf mit vielen gut erhaltenen Lehmhäusern. Danach noch schnell tanken und weiter geht es über eine kleine Strasse zum ChakChak Tempel. Dieser ist an sich nichts besonderes, aber die Landschaft drumherum und unser Stellplatz für die Nacht sind Spitze. Wir erleben erst einen sehr schönen Sonnenuntergang und später einen Mega Sternenhimmel ohne viel Fremdlicht.

Von hier aus geht es am nächsten Morgen weiter Richtung Shiraz, dem südlichsten Punkt unserer Reise.

Dieser Artikel hier erscheint etwas später als gewohnt, da aufgrund der Ereignisse im Iran das Internet stark eingeschränkt ist. Von unserer Reise nach Norden mit ein paar “Hindernissen” erscheint auch in Kürze ein Artikel. Wir sind bereits wieder in der Türkei und arbeiten das jetzt auf. Ein wenig Erholung am Van See schadet auch nicht.