Visa Trouble
Jetzt waren wir tatsächlich eine ganze Woche in Teheran. Das Hotel Firouzeh ist fast unser zweites Zuhause, die Reifenhändler gegenüber kennen uns fast mit Namen und grüßen immer freundlich, und auch der Dicke im kleinen Laden wird uns vermissen, wenn wir kein Lemonbeer und Wasser bei ihm mehr kaufen. Die letzten beiden Tage waren mit viel Rennerei zu Botschaften verbunden. Wir dachten,wir hätten es geschafft, deshalb gabs gestern abend zur Belohnung nochmal ein Festmahl im Monsoon.
Aber es kommt anders. Als wir heute um 11 Uhr mit den Motorrädern bei der russischen Botschaft vorbeifahren, um die Visa abzuholen, sind wir geschockt: Keine Visa. Es geht doch nicht so schnell, wir sollen 10 Tage warten. Das Problem ist wohl unsere Route über Georgien, da gibt es offensichtlich immer noch erhebliche Spannungen, auch wenn die Grenze seit einiger Zeit offen ist. Dafür haben wir jetzt extra ein Schreiben von der ukrainischen Botschaft besorgt, das bestätigt, dass wir dort ohne Visa einreisen dürfen (30$). Das Expressvisum für Russland war natürlich auch schon bezahlt (60 Euro). Und nun das. Wir werden es nun in Georgien nochmal versuchen, dort können wir die Wartezeit sinnvoller nutzen.
Wir haben uns also für Plan C entschieden: Azerbaidjan, Armenien, Georgien, Russland, Ukraine soll unsere neue Route werden.
Wir fahren Richtung Nordwest aus Teheran raus. Mittagspause in Qanjin, dann unerwartet eine schöne Kurvenstrecke durch die Berge bis Rudbar. Hier finden wir eine Suite mit einem schönen Garten, wo wir abends an einem kleinen Brunnen sitzen, Tee trinken, Reiseführer lesen, Musik hören, Tagebuch schreiben, Kebab essen… Durch den Ort fliesst ein kleiner Fluss, an dem ich nach langer Zeit mal wieder ein paar Fotos mache. An der Hauptstrasse sind überall Geschäfte, die Oliven und Olivenöl anbieten. Diese sind hier aus der Region und schmecken ganz vorzüglich. Morgen geht es dann weiter nach Tabriz.
Hallo Herr Herr Heiser,
ich wünsche Ihnen und Ihren Mitfahrern noch viel Spaß.
Kommen Sie wieder wohlbehalten zurück.
Gruß
Wolfgang Däschler