Mal wieder auf der TET

Endlich mal wieder ein Motorradartikel, nachdem wir ja 2022 nur mit dem Bus unterwegs waren. Nachdem der verregnete Teil des Mai endlich vorbei war, bin ich kurzentschlossen mit Andreas nochmal zur TET Frankreich section 13 gefahren. Da er den südlichen Abschnitt noch nicht kannte, starten wir wieder in Winkel (das ist westlich von Basel an der Grenze).

Zuvor eine Nacht auf dem Campingplatz in Courtavon. Hier ist die Welt gefühlt wirklich zu Ende. Nicht mal das Restaurant am Angelsee hat an dem Tag bzw. Abend geöffnet. Also fahren wir nochmal zurück nach Ferrette, wo es eine Super Pizzeria neben dem Supermarkt gibt. Unsere Rettung! Zuvor waren wir zu Fuß im Nachbarort Liebsdorf. Im dortigen Lokal “Au Soleil” wollte man uns keinen Tisch geben, angeblich alles reserviert. Kann ja sein, aber Madame war mega unfreundlich. So wird das hier mit dem Tourismus sicher nichts!

Diesen Teil der TET bis zum Abzweig der section 22 kann man sich aber momentan wirklich sparen. Auf dieser Karte hier ist das etwa bei Lure. Alle schönen Waldstrecken, die ich noch vor 2 Jahren gefahren bin, gibt es auf dem aktuellen Track bis Lure nicht mehr. Was ist da passiert?

Danach wird es aber wieder etwas abwechslungsreicher mit mehr Wald- und Schotterstrecken. Da es bisher reichlich geregnet hat, sind einige schattige Passagen im Wald noch recht matschig. Alles kein Problem, aber Andreas versenkt einmal doch seine Yamaha zielgerichtet in einem Matschloch bis zur Achse. Das Ding steckt fest wie einbetoniert, aber zusammen ziehen wir sie schließlich doch raus.

Am ersten Tag machen wir auf der TET 220 km. Daran sieht man schon, dass es nicht nur offroad ist. Am späten Nachmittag treffen wir beim eher zufällig gewählten Campingplatz “La Clariere de Verbamont” etwas südlich von Vittel ein. Volltreffer! Christophe versteht sein Geschäft und hier wird Service großgeschrieben. Auf der wunderschönen Waldlichtung gibt es eine große Campingwiese, diverse Holzhütten und vereinzelt stehen auch Wohnmobile hier auf der Wiese. “Stellplätze” gibt es nicht. Als wir vorsichtig fragen, ob es hier irgendwo was zu essen gibt, trauen wir unseren Ohren kaum. Na klar, Abendessen gibt es etwa um 19:30 Uhr, wir können zwischen zwei Gerichten wählen und Christoph bringt es uns ans Zelt bzw. an den großen Holztisch daneben. Hammer! So was hatte ich beim Camping auch noch nicht. Das Essen schmeckt übrigens richtig gut! Trotzdem sind wir hier nicht beim Glamping. Das ganze hat eher den Eco-Touch. Christophe und seine Frau haben sich dem Permakultur Gartenbau verschrieben und sind auch sonst sehr ökologisch ausgerichtet. Mehr Infos dazu gibt es auf ihrer Website, auch in Englisch.

La Clarière du Verbamont
Camping et cabanes insolités
Christophe Matis
88410 Claudon
Tel. 06 52 06 05 10
leverbamont@gmail.com
camping-vosges-nature.com

Der zweite TET Tag startet bei bestem Wetter und zunächst gibt es Frühstück am Zelt serviert. Da wir kaum was Essbares und keinen Kocher dabei haben, ist das natürlich sehr praktisch. Hier mitten im Wald einen Bäcker zu finden wäre sicher auch nicht einfach gewesen. Der heutige Tag geht hauptsächlich über verschiedene Feldwege, aber auch eine schöne Waldstrecke ist dabei. Diese kennen wir noch vom letzten Mal. Heute fahren wir knapp 200 km und steuern dann den Campingplatz bei Liverdun an. Hier treffen sich viele TETies. Bei uns nebenan zelten zwei Jungs aus Schwaben, die aber keine Schwaben sind. Abends gehen wir zusammen in den Ort um was zu essen und trinken noch das eine oder andere Bier. Auch die Schweizer mit dem Quad und diversen Motorrädern treffen wir hier wieder.

Am dritten Tag TET fahre ich allein. Andreas braucht mehr Cafe Pausen und sein Touriprogramm. Ich bin ganz froh, auch mal fahren zu können, ohne ständig zu warten zu müssen, bis er hinterherkommt, seinen Kaffee getrunken hat oder was auch immer. Ich freue mich auch auf ein unbekanntes Stück der Strecke, weil ganz bis Luxemburg bin ich den Track noch nicht gefahren. Unterwegs treffe ich mehrmals die Schweizer wieder. Einmal rausche ich mit perfektem Timing genau in das Foto rein, so dass wir nun alle drauf sind 🙂 Später treffen wir uns am Bunker bei Teting wieder, wo wir weitere Fotos machen. Bis hier kenne ich die Strecke. Dann geht es weiter Richtung Nordwest. Tolle Wege, lange Waldstücke und viele Schotterpisten. Damit wird der dritte Tag fast der beste.

An der Grenze zu Luxemburg (an einem kleinen Eiffelturm) endet der Track. Auf der anderen Seite im Dreiländerecke ist der kleine Ort Schengen. Ich fahre nach Deutschland rüber auf einen kleinen Campingplatz gegenüber von Remich. Über die Moselbrücke kann man von dort nach Luxemburg rüber. Ich schlage mein Minizelt neben einigen Dauercampern aus Heinsberg auf der Zeltwiese auf und erkunde erstmal Remich in Luxemburg. Schöner kleiner Ort an der Mosel. Auf der deutschen Seite ist ein weiterer riesiger Campingplatz. Abendessen beim Griechen nicht weit vom Camping. Superlecker und hier gibt es Bitburger Pils!