Armenien – der Süden
Klöster, ein riesiger See und faszinierende Berge
Es geht uns beiden schon etwas besser und wir verlassen heute Yerewan. Viel haben wir hier diesmal nicht gemacht. Unsere Eindrücke vom letzten Mal gibt es hier.
Wir stoppen noch beim Camp.am Campingladen in der Nähe vom Bahnhof. Ein kleiner, feiner Laden, aber einen passenden Tisch hat er leider nicht. Die Preise hier sind übrigens schon recht heftig.
Es geht heute nach Khor Virap. Wir verbringen hier zwei Nächte auf einem kleinen Feldweg ganz in der Nähe vom Kloster. Wir erholen uns noch etwas, machen kleinere Spaziergänge zum Kloster und in die Hügel rundherum. Von hier hat man einen super Blick auf den grossen und den kleinen Ararat, die beide ganz wolkenfrei sind. Vom lokalen Bauern werden wir sehr reichlich mit Tomaten und Weintrauben versorgt. Die Tomaten sind frisch vom Strauch und in dieser Qualität in keinem Laden zu finden. Auf russisch kommen wir etwas ins Gespräch, was immer sehr angenehm ist. Wir sind herzlich willkommen, obwohl wir auf bzw. neben seinem Weg stehen.
Von hier geht es heute wieder ein Stück weiter zum 3G Camping in Goght. Hier planen wir auch mal 2 Nächte ein, schneller kommt nan hier sowieso nicht weg. Die Strecke führt durch sehr schöne Berge und eine Schlucht in der Nähe des Azat Reservoirs. Beim 3G bekommem wir einen schönen Platz auf einer Steinplattform neben anderen Overlandern. Dies sind unter anderen Alex und Eileen (fremdelaenderimdefender.de), Franzi und Jonas aus Deutschland sowie Dan und Jackie, 2 Motorradfahrer aus England. Wir machen eine Wanderung zu den Symphonie Felsen, ansonsten hängen wir am Campingplatz ab. Es gibt einen Pool, 2 Küchen und viele nette Leute, also man kann es schon aushalten hier.
Tatsächlich kommen wir nach 2 Nächten hier wieder los. Wir fahren noch zum Kloster Geghard hoch, was nicht weit weg ist (das zweite der 3 Gs). Das beste hier ist die in den Fels gebaute Kapelle mit der genialen Akustik. Wie damals bekommen wir auch diesmal ein paar Proben davon.
Nach Geghard geht es über so eine Art Autobahn zum Sevan Lake. In Sevan kaufen wir ein. Hier gibt es gutes Fleisch und wir wollen mal wieder grillen. Also direkt einen schönen Platz am Seeufer gesucht und schon geht es los. Die dicken Schweinekoteletts sind der Hammer, dazu gibt es Salat und Bier, bevor die Mücken kommen.
Heute noch schnell zum Sevanawank, dann fahren wir hintenrum am See entlang. Fast kein Verkehr und die Strasse ist mittlerweile ganz neu ausgebaut. Am Südende des Sees bekommt der Bus nochmal guten Diesel, bevor es dann weiter Richtung Iran geht. Die Route vom Sevan Lake nach Süden zur M2 rüber ist ein landschaftliches Highlight. Kurz vor der Karawanserei finden wir mal wieder einen super Platz auf einer Wiese oberhalb vom Talkessel, in den sich die serpentinenreiche Strasse hinunterwindet. Aussicht von hier 5 Sterne. Ach ja, der Sternenhimmel ist auch vom Feinsten. So habe ich die Milchstrasse noch nie gesehen.
Heute geht es weiter zur M2 rüber und dann ist das nächste Ziel Tatev. Auf dem Weg dorthin treffen wir Eileen und Alex mit ihrem Landie wieder. Auch sie wollen morgen die Grenze passieren.
Die Seilbahn in Tatev macht für uns keinen Sinn, da wir ja weiter nach Süden wollen. Die Strecke zum Iran führt seit kurzer Zeit hier lang, da die M2 teilweise auf azerbaijanischem Gebiet liegt und nach dem Konflikt um Berg- Karabach nun gesperrt ist.
Hier ein interessanter Artikel dazu in der NZZ:
Die Strecke wurde in Windeseile ausgebaut und asphaltiert, so dass nun nur noch ganz wenige Stücke an die alte Schotterpiste erinnern. Aber überall wird noch gearbeitet und es ist noch viel zu tun. Überraschenderweise ist es nicht so voll wie erwartet und wir stehen nicht nur im Lkw Stau. Ab dem Bergbaudorf Kajaran wird die Strecke wieder sehr schön, es geht nun zum Mehgri Pass bis auf 2500 Meter hoch. Nach ein paar Fotostops geht es wieder runter. Aber halt, unten wird es ja wieder viel wärmer und wir wollen noch einmal eind schöne kühle Nacht vor dem Iran. Unseren Platz finden wir auf 1400 Meter Höhe ein Stück vor Mehgri. Sehr schön mit Picknickhäuschen und Quelle.
In Mehgri tauschen wir die letzten DRAM noch in der Bank zurück und erhöhen so den Bargeldbestand für den Iran um 50 Euro. Am mit Stacheldraht gesicherten Grenzfluss fahren wir die letzten Kilometer zur Grenze. Es ist 10:15 Uhr, die Zeit läuft. Wir treffen wieder die beiden Landies. Patrick hat irgendjemand aufgetan, der sich bei den Landie Teams um die Dokumente kümmern soll.
Die Ausreise aus Armenien klappt ganz gut, danach geht es über die Brücke zum Iran. Wie lange wird es dort wohl dauern und werden wir es ohne Fixer schaffen? Das klären wir im ersten Iran Artikel, sobald wir dort wieder online sind.