Auf nach Albanien!

Ostern ist vorbei, der Bus läuft wieder und wir können nach über einer Woche endlich weiter. Wir hatten wirklich Glück, dass der Motor keinen Schaden genommen hat. Gut, dass wir uns sofort fürs Abschleppen entschieden haben, sonst wäre das übel ausgegangen.

Wir verabschieden uns zum zweiten Mal von unserer Werkstatt-Familie und fahren am Shkodersee entlang Richtung albanische Grenze. Die Einreise geht zügig mit den üblichen Dokumenten, keinerlei Stau. In Shkodra machen wir einen Stop. Die Stadt ist in der Mittagszeit sehr lebendig, so habe ich das nicht in Erinnerung. Nicht nur beim Strassenverkehr, fällt auf, dass wir jetzt in einem Land mit etwas anderen Regeln bewegen. Ich kenne und liebe das und gefühlt fängt die Reise jetzt erst so richtig an. Dazu passt auch das heisse Wetter hier auf Meereshöhe. Wir versorgen uns zunächst mit Bargeld vom ATM und dann muss noch eine albanische SIM her. Die Karte von One kostet umgerechnet 17 Euro für 32 GB Internet, passt. Auf dem Rückweg zum Bus kaufen wir noch ein Körbchen leckere Erdbeeren. Viele Besorgungen und (diesmal) keine Fotos hier.

Leider stellt sich heraus, dass ich über dem mobilen Internetzugang nicht auf die Admin-Oberfläche meines Blogs komme. Schnell ist klar, dass die albanische IP-Adresse des Providers schuld ist. Danke, Strato. Auch ein Anruf bei denen bringt mich nicht weiter. Eine zuckersüsse Stimme sagt mir, wie leid ihr das tut und das man da leider nichts machen kann, nachdem sie im zweiten Anlauf das Problem verstanden hat und in der Technik nachgefragt hat. Natürlich könnte man, wenn man nur will. Mir bleibt also nichts Anderes übrig, als bereits jetzt ein VPN zu installieren. Bei den kostenlosen muss man vorsichtig sein, also zahle ich jetzt 10 Euro jeden Monat für das VPN. Dafür könnt ihr jetzt diesen Artikel lesen. Wie wärs mit einem Click auf die Werbebanner?

Stellplatz mit Aussicht

Wir verlassen Shkodra über eine kleine Strasse in die Berge. Über die SH5 fahren wir in eine tolle Bergwelt hoch. Berge, soweit das Auge reicht. Ein Stück vor Puka finden wir eine Lichtung auf einem Plateau, der perfekte Stellplatz für die Nacht. Da es noch früh ist, nutzen wir heute mal die Markise und richten uns gemütlich ein. Die Nacht bietet ein faszinierendes Sternentheater. Trotz klarem Himmel wird es hier auf 600 Meter Höhe gar nicht so kalt.

Am Morgen geniessen wir noch den Ausblick, während wir uns für die Weiterfahrt rüsten. Die SH22 führt entlang des Drin Stausees. Sehr klein, aber relativ gut in Schuss. Schöne Motorradstrecke. Da wir mit dem Bus nicht die Koman Fähre benutzen, kommt das auf die Todo Liste für eine Motorradtour. Da kann man eine schöne Runde draus machen. Wir passieren Dushaj, wo die Koman Fähre abfährt. Ab Bajram Curri nehmen wir die kleine Strasse ins Valbona Tal. Am Ende der Strasse geht unsere heutige Tour zu Ende und wir bewundern auf einem kleinen Spaziergang noch etwas die schneebedeckten albanischen Alpen. Eigentlich wollten wir den Hiking Trail über die Bergwand nach Teth machen und dort übernachten, aber wir erfahren von hüfthohen Schneefeldern, die man ohne Schneeschuhe und Stöcke kaum schafft. Ist definitiv erst ab Juni zu empfehlen, wenn man es mit normalen Wanderstiefeln machen will.

etwa so sieht es auf dem Trail aus

Am nächsten Morgen begrüsst uns die Bergwelt mit Sonnenschein aber eisigen Temperaturen. Heute ist wieder Reisetag, wir fahren raus aus dem Valbonatal und die Bergstrasse nach Kukes. Heute nicht ganz so enge Kurven, aber wieder fast kein Verkehr und tolle Panoramablicke nach jeder Kurve. Vor Kukes halten wir in einem kleinen Dorf und fragen in einem kleinen Bar/Cafe, wo es meist auch etwas zu essen gibt. Es gibt Fisch, also 2 Portionen bitte. Wir bekommen beide einen ganzen Fisch aus dem Stausee, dazu gibt es Krautsalat, Oliven und Zwiebel-Paprika Frischkäse.

Kukes ist nicht sonderlich attraktiv, also gleich weiter nach Peshkopi, wo wir nach insgesamt 200 km gegen 17 Uhr ankommen. Wir schaun uns kurz die Innenstadt an und kaufen noch ein Brot. Wesentlich schöner als Kukes, soviel kann man schon sagen. Wir suchen uns einen Platz für die Nacht bei den Schwefelquellen. Nach einmal umparken stinkt es auch nicht mehr…

Peshkopi

Am nächsten Morgen mache ich in der Stadt noch ein paar Fotos. Auch heute fällt wieder die Überzahl alter Männer auf, die in geschäftige Gespräche verwickelt sind, Kaffee trinken, Billiard spielen oder einfach nur irgendwie rumlungern. Mit der Kamera in der Hand werde ich oft interessiert, manchmal blöd angestarrt. Für ein Portrait war niemand bereit, aber ich hatte heute auch nicht viel Zeit investiert.

Dann geht es zur Grenze nach Nordmazedonien weiter. Unser Ziel für die nächsten Tage ist der schöne Ohridsee. Aber wir werden bald wieder in Albanien sein, um dann den Süden zu erkunden.