Montenegro | Tara Canyon

Montag, 11.4.2022

Die Nacht wird nicht so kalt wie befürchtet. Am Morgen zeit die Temperaturanzeige vom Bus 2 Grad. Wir hatten schon etwas Sorge wegen dem Abwassertank, der unter dem Bus zuerst einfrieren wird. Beim Frühstück brauchen wir keine Heizung mehr sondern werden von der Sonne gewärmt. Der Blick auf den See ist wie erwartet, wunderbar.

Weiter geht’s Richtung Montenegro. Bei Kolovrat zweigt die Strasse 29 rechts ab in die Berge. Es wird wieder sehr weiß auf den Bäumen und der Wintertraum ist nochmal zurück. Der höchste Punkt dieser super Strecke mit vielen schönen Ausblicken ist etwa 1250 Meter hoch. An dem kleinen Grenzübergang ist nichts los und nach kurzer Kontrolle der Papiere sind wir drin. Nicht mal die grüner Versicherungskarte wird kontrolliert (wie sonst immer in Montenegro).

In Bilejo Polje gehen wir einkaufen und zahlen wieder mit Euro. Dann fahren wir noch bis zur Brücke über den Tara Canyon. Wir entdecken einen absolut genialen Stellplatz mit Blick auf Canyon und Brücke. Es ist zwar noch früh, aber hier müssen wir einfach bleiben! Wir stehen direkt am Startpunkt der langen Zipline. Nach wenigen Minuten kommt der Chef vom Most Hotel mit dem Auto vorbei und fragt, ob wir die Line benutzen wollen. Nein, wollen wir heute nicht. Wenig später kommt er wieder mit 3 Mädels aus Jerusalem im Auto. Sie bekommen eine ganz kurze Einweisung und schon düsen sie mit full speed los. Leider habe ich kein Foto davon, weil ich für eine der Mädels ein Video mit ihrem Smartphone gemacht habe.

Von hier oben laufen wir zur Brücke runter und machen viele Fotos. Wir schauen kurz im Tara Camp vorbei, einem Hüttendorf mit Zeltplatz und Plätzen für Wohnmobile, Restaurant, Rafting, Zipline, das ganze Programm. Zurück am Bus wird lecker gekocht. Heute gibt es Chicken Curry mit Reis, ein tolles Rezept aus unserem Spezial-Reisekochbuch.

Die Nacht wird kalt, morgens zeigt das Thermometer -3 Grad.

Tara und Tara Canyon

Die Tara (serbisch-kyrillisch Тара) ist der Hauptquellfluss der Drina und übertrifft sowohl in der Wasserführung als auch mit 140 km Länge den anderen Quellfluss, die Piva (etwa 120 km). Somit ist die Tara der längste Fluss Montenegros. In ihrem Unterlauf hat sie eine spektakuläre Schlucht ausgebildet, die eine der längsten und tiefsten Europas ist.

Lage: Montenegro
Flusssystem: Drina Abfluss überDrina → Save → Donau → Schwarzes Meer, Quelle im Žijevo-Gebirge, an der albanischen Grenze

Der Fluss entsteht auf einer Höhe von etwa 2000 Metern im Žijevo-Gebirge, an der montenegrinisch-albanischen Grenze, circa 30 km südlich von Kolašin aus dem Zusammenfluss der Opasanica und der etwas größeren wie längeren Veruša. Von Prošćenje bis zum Zusammenfluss mit der Piva bei Hum an der montenegrinisch-bosnischen Grenze hat sich die Tara im Lauf der Jahrtausende über 1.300 m tief in das umliegende Gebirge eingeschnitten und die Tara-Schlucht gebildet. Der Fluss hat in diesem Bereich ein durchschnittliches Gefälle von 3,6 m/km.

Tara-Schlucht
Die Tara-Schlucht hat eine Länge von 78 Kilometern und eine Tiefe von stellenweise über 1300 Metern. Sie ist damit einer der längsten und tiefsten Canyons Europas und gehört neben der Colorado-Schlucht in den USA, dem Colca-Tal in Peru, der Barranca del Cobre in Mexiko und einigen asiatischen Schluchten zu den größten der Welt.
1980 wurde der untere, als Schlucht ausgebildete Bereich des Flusses als Teil des Nationalparks Durmitor von der UNESCO in die Welterbeliste aufgenommen.

Wassersport
Rafting auf der Tara
Aufgrund der vielen bis zu 60 m hohen Wasserfälle und Kaskaden ist die Tara ein Paradies für Rafting-Sportler.

Brücken
Grenze zwischen Bosnien und Herzegowina und Montenegro bei Šćepan Polje
Während es im Oberlauf der Tara mehrere Brücken gibt, so die der Europastraße 65 bei Mojkovac und zwei Brücken der Bahnstrecke Belgrad–Bar zwischen Mojkovac und Kolašin, findet sich im mittleren und Unterlauf des Flusses auf Grund der Topografie und der dünnen Besiedlung mit der Đurđevića-Tara-Brücke nur eine wichtige Brücke. Diese ist 350 Meter lang und bis zu 150 Meter hoch.