Wieder in den Sommer – zurück zum Mittelmeer
Von den grünen Teebergen zum blauen Meer. Wir brauchen Wärme und Strand. Passt.
Der Ausflug zum Schwarzen Meer war toll, aber es soll nun doch noch etwas mehr Wärme und Sonnenschein die Rückreise begleiten. Da wir erst spät loskommen, brauchen wir unterwegs noch eine Übernachtung. Ein Platz unter Bäumen an einem fast ausgetrockneten See kommt dafür gerade zur rechten Zeit. Am nächsten Tag schaffen wir es über Sivas, Kayseri und Nigde bis fast an die Küste bei Mersin. Auch hier gibt es am Abend ein Gewitter, aber es ist dabei recht warm und am nächsten Morgen ist alles vorbei.
Nach einigen Kilometern Stau und Schneckentempo umfahren wir Mersin auf der kostenlosen Autobahn, die danach in die Küstenstrasse D 400 übergeht. Einige Abschnitte der Strecke Richtung Antalya hoch sind richtig toll mit vielen Kurven und grandiosen Ausblicken. Wir schaffen es heute noch bis kurz vor Alanya. Toller Platz mit Meerblick neben einer kleinen Ausgrabungsstätte.
In Alanya wollen wir spontan bei Migros noch ein paar Dinge kaufen. Ist wohl zu spontan. An der Ampel rücksetzen um die Fahrspur zum Abbiegen zu wechseln ist immer eine schlechte Idee. Den BMW 118i hinter mir konnte ich wirklich nicht sehen. Die Anhängerkupplung hat ganze Arbeit geleistet und seine Plastikstoßstange ist nun hinüber. Zum Glück spricht der junge Fahrer englisch und ist ganz gut drauf. Wir tauschen erstmal Nummern aus und weiter gehts noch ein Stück bis Konakli, wo Viks Freundin Valentina Urlaub macht. Sie hat dort eine Wohnung und wir bleiben zwei Nächte. Ich nutze die Zeit für einen Ölwechsel bei Reddie und ich treffe mich mit meinem Unfallopfer in Alanya bei einer Werkstatt für Plastikreparaturen. Für 1000 TL kriegen die das wieder hin und ich geb ihm die Kohle bar. Da lohnt sich der Stress mit der Versicherung sicher nicht. Wir feiern Valentinas Geburtstag, gehen zum Strand, gehen lecker essen und schon ist es Zeit zum weiterreisen.
Unser Ziel heute ist Çirali, ein kleines Ökodorf an der lykischen Küste nördlich von Antalya, direkt bei Olympos, falls da von euch schonmal wer war. Am Ende des Dorfes gibt es einen alten Sportplatz. Die Fussballtore stehen noch, aber es jetzt ein Parkplatz und Stellplatz für Camper.
Hier ist eine bunte Mischung von Leuten. Overlander mit Van oder 4×4 auf der Durchreise. Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine und Russland. Türkische Camper. Unsere ersten Nachbarn sind eine deutsche Familie mit 4 Kindern auf großer Reise. Später kommen noch Juli und Carsten mit ihrem T3 dazu (@der_dicke_t3). Und eine scheinbar immer größer werdende Hippie Community mit Wohnmobilen und Zelten. Hier ist sicher kein schlechter Platz zum überwintern.
Im Ort gibt es ein paar kleine Läden und jede Menge kleine Pensionen und Restaurants und Cafes. Die Häuser dürfen maximal zwei Etagen haben und sind oft aus Holz gebaut. Es gibt keine großen Strassen mit viel Verkehr, man geht zu Fuß oder nimmt das Fahrrad.
Wir bleiben mehr als eine Woche hier hängen. Der typische Tagesablauf wird aus den folgenden Aktivitäten zusammengesetzt, bitte nach Belieben auswählen:
- Ausschlafen, bis es im Klappdach zu warm wird
- gemütlich frühstücken (um 8 Uhr kommt der Bäcker mit frischem Brot)
- Blog schreiben und Fotos auswählen
- Einkaufen fürs nächste Kochen
- Wasser holen beim Campingplatz gegenüber
- Am Strand liegen und schwimmen
- Grillen vor dem Bus
- Strandwanderung nach Olympos
- Restaurantbesuch im Ort
- mit den Nachbarn quatschen
- Wanderung auf dem Lykischen Weg
- Schwimmen in kleinen Felsenbuchten
- Kochen im Bus
- Nachtwanderung zu den Gasfeuern in den Bergen
- mit den Kids der Nachbarn spielen
Glaubt mir, die 10 Tage vergingen sooo schnell. Wir haben immer wieder einen Tag drangehängt, schliesslich geht es aber doch weiter Richtung Norden. Es sieht so aus, als würden wir die insgesamt 90 Tage Türkei voll ausnutzen. Auf dem Weg nach Istanbul gibt es schliesslich auch noch einiges zu entdecken. Davon dann beim nächsten Mal.