Wir sind im Iran!
Einreise, tolle Bergstrassen, Tabriz und Kandovan
Die Einreise in den Iran klappt wirklich problemlos. Die beiden Defender haben professionelle Unterstützung, am Ende sind wir zuerst durch, obwohl wir später zur Grenze kamen. Man muss ein wenig auf dem grossen Gelände hin- und herrennen und rausfinden, wo es dann weitergeht. Aber alle sind hier freundlich und hilfsbereit, sogar die erforderlichen Kopien vom Carnet gibts kostenlos. Zum Schluss öffnet sich die letzte Schranke und wir fahren nach links vom Grenzhof raus. Die Strasse ist ein wenig versteckt, aber hier geht es tatsächlich weiter. Wir nehmen also die kleine Nebenstrecke durch die Berge bis kurz vor Tabriz. Unterwegs gabeln wir Solol aus Frankreich auf, der bis hierher gewandert ist (ja, von Frankreich) und grade nichts mehr zu trinken hat. Wir füllen seine Flaschen und nehmen ihn ein Stück mit in die Berge. Dann geht es wieder zu Fuss weiter ans kaspische Meer. Er hat 6 Jahre für seine Tour um die Welt geplant.
Bis auf ein paar Kilometer ist unsere Strecke asphaltiert und in relativ gutem Zustand. Es ist sehr wenig Verkehr und wir geniessen die traumhafte Bergwelt hier oben.
In Tabriz wird es mit 39 Grad wieder recht heiss. Wir kämpfen uns durch den dichten Stadtverkehr bis zum Tabriz Free Camping, wo ich damals schon war. Den Platz gibt es tatsächlich noch und wir relaxen erstmal im Schatten auf der großen Wiese. Da Donnerstag ist (iranisches Wochenende Do und Fr) füllt sich der Platz abends rasant und überall stehen die Pop-up Zelte und Familien picknicken davor auf dem Asphalt. Der grosse Vorteil von dem Platz ist die Lage. Zu Fuss erreicht man in 30 Minuten den Basaar. Noch schneller geht es mit dem Bus, das ist extrem preiswert.
In Tabriz stehen einige Erledigungen an. Ich besorge einen neuen Objektivdeckel, eine Simkarte, gehe zum Zahnarzt und schliesse eine Versicherung für den Bus ab. Alles an einem Tag geschafft, das war heftig. Den Zahnarzt finde ich mit Hilfe eines netten Apothekers und ich bekomme noch am selben Tag einen Termin. Nach der Behandlung sitzen wir noch bei Kuchen und Tee in der Praxis und quatschen ein wenig. Für die Simkarte muss man in ganz bestimmte Shops gehen, wo auch die Registrierung für Ausländer gemacht werden kann. Diese muss man aber erstmal finden… Die Versicherung finde ich durch Zufall ohne Suchen. 50 Euro für einen Monat scheint mir ok zu sein.
Vik hadert noch mit der iranischen Kleiderordnung und verbringt viel Zeit im Bus und auf dem Campingplatz. Ihre Stimmung ist nicht unbedingt die beste… Am Ende gehen wir doch noch zusammen auf den Basaar und kaufen ein leichteres Kopftuch. Zufällig treffen wir Jackie wieder, den wir vom 3G in Armenien kennen. Er ist mit dem Motorrad unterwegs. Wir gehen zusammen essen beim berühmten Haj Ali im Basar. Danach trennen sich unsere Wege wieder, ich werde Jackie aber später nochmal im Basar wiedertreffen.
Letzte Nacht auf dem Camping, dann endlich weg aus dem Tumult hier. Wir treffen übrigens Wendelin mit seinem T4 hier wieder (zuletzt in Batumi getroffen), er ist schon wieder auf dem Weg in die Türkei. Wir tauschen noch ein paar Tipps aus, als wir abends zusammensitzen.
Die nächste Station liegt vor den Toren von Tabriz. Kandovan ist ein kleines Bergdorf mit Höhlenwohnungen. Ähnlich wie in Kappadokien, aber hier noch bewohnt. Wir sind nicht lange hier und wollen heute noch ein Stück weiterfahren. Dazu geht es nochmal an Tabriz vorbei und dann auf die Autobahn Richtung Teheran. Die Maut ist sehr günstig, einmal werden wir auch so durchgewunken.
Wir übernachten 20 km vor Zandschan auf einer riesigen Wiese. Wir stehen hier absolut frei und sichtbar, aber es ist einfach niemand hier. Unsere ruhigste Nacht bisher. Die Reise geht dann weiter an Qaswin vorbei in die Bergwelt des Alamut Valley. Dazu mehr beim nächsten Mal.
Hier könnt ihr nachlesen, wie unsere Iran Tour vor 9 Jahren begann:
Sehr interessant und tolle Bilder!
Hallo Julia,
vielen Dank. Wäre toll, wenn wir uns hier nochmal über den Weg fahren.