Georgien! Die erste Woche.

Wir machen eine kleine Pause in Batumi, wohnen auf einer Büffelfarm und campen mit Freunden bei Mestia.

Nach fast zwei Monaten in der Türkei beginnt nun ein neuer Abschnitt unserer Reise. Anderes Geld, anderes Essen, neue Produkte im Supermarkt. Weniger Kopftücher und auch der Ruf des Muezzin in der Nacht fehlt. Wie habe ich diese Gratiskonzerte geliebt, mehrstimmig, aus allen Richtungen und mit Echo. Der Verkehr wird ruppiger , hier haben Geländewagen und Busse eingebaute Vorfahrt. Gut, ein kleiner Bus sind wir immerhin auch.

Wir fahren in Batumi einen kleinen Parkplatz direkt an der Strandpromenade an. Wir parken vor einem kleinen Hostel, direkt vor einem alten Gebäude mit einem riesigen Innenhof, absolut sehenswert. Sehr zentral und mit Strand, wenn nur die vielen Mücken aus dem benachbarten See nicht wären. Nach der ersten Nacht ziehen wir um auf einen bezahlten Platz (10 Lari/24h) ganz im Norden der Stadt am Hafen. Von hier ist es nur einen Katzensprung in die schöne Altstadt und die Promenade beginnt hier auch. Auf dem Parkplatz lernen wir Wendelin mit seinem T4 kennen und zwei weitere Pärchen mit etwas dickeren overlander Fahrzeugen. In Instagram zu finden unter wekrug, caroland_on_tour, bigboxontour, aber viel zu sehen ist dort nicht. Später lernen wir noch where.is.hummus kennen, dieser Instagram Account ist sehr sehenswert! Boji, Katja und Alvin sind schon eine Weile unterwegs und machen tolle Fotos.

Wir machen uns ein paar faule Tage in Batumi. Anfangs ist noch tolles Wetter mit Strand, dann regnet es leider öfters. Wir erkunden die Stadt und gehen hier und da lecker essen. Batumi ist eine Mischung aus Palma de Mallorca und Las Vegas. Es sind auffällig viele Russen hier, entweder normale Urlauber oder geflüchtet aus einem kriegführenden Land. Es gibt auch ukrainische Flaggen und Protestkundgebungen, z.B. für die Belegschaft von Asovstal. Batumi hat eine interessante Architektur. Alte Plattenbauten stehen neben modernen Designhäusern, alles irgendwie kreuz und quer und planlos. All das zusammen ergibt kein stimmiges Bild und wir werden mit der Stadt nicht so richtig warm. Macht auch nichts, denn Batumi hat mit dem restlichen Georgien nicht viel gemeinsam.

Das erkunden wir nun und wählen als erste Etappe die kleine Stadt Zugdidi. In der Nähe gibt es ein homestay, dessen Betreiber eine kleine Büffelfarm haben. Das Landleben wollen wir uns mal anschauen und so stehen wir schon bald bei Eldar und Eka vor dem Tor. Es gibt noch ein freies Zimmer, aber für das Abendessen kommen wir zu spät. Das muss man in den homestays immer vorher anmelden, damit genug eingekauft und gekocht wird. Kein Problem, am Ende gibt es doch noch einen kleinen Snack. Hier wird vieles selbergemacht, z.B. Joghurt und Kachapuri aus frischer Büffelmilch. Wir bleiben eine Nacht und fahren dann weiter in die Berge Richtung Mestia. Wir übernachten hinter dem großen Stausee am Fluss. Abends bekommen wir noch kurz Besuch von der Polizei. Hier gibt es Bären, aber am Ende heisst es good night und sie fahren weiter.

Heute geht es noch 30 Kilometer weiter in ein Seitental nach Nakra. Hier wollen wir uns mit Benjamin (upanddown.voyage) und Magda treffen. Wir schreiben schon lange auf WA und nun kreuzen sich unsere Wege mal. Benjamin ist von Berlin mit seinem Tiger aufgebrochen und irgendwie immer vor uns gewesen. Hinter Nakra finden wir die perfekte Wiese für ein Van/Moto Camp. Die beiden kommen heute aus Ushguli und schlagen gegen 17 Uhr bei uns auf. Der Abend geht schnell vorüber mit Kochen, Essen, Bier trinken und viel Travel Talk. Nach dem Frühstück fahren die beiden weiter und wir machen eine Wanderung zum Leiraki Wasserfall. Besonders das letzte Drittel der Strecke ist toll und wir verbringen viel Zeit hier oben. Die Naturgewalt des Flusses ist beeindruckend und am Ende gibt es sogar zwei Wasserfälle. Erst gegen 19 Uhr sind wir zurück am Bus.

Von hier aus geht die Reise nun weiter rauf in die Berge nach Mestia und hoffentlich auch nach Ushguli. Benjamin hat es mit dem Motorrad geschafft, dann kann der T4 das auch!