Shiraz und Persepolis
Wir besuchen die Ruinenstadt, sind bei einer netten Familie zu Gast und verbringen ein paar Tage in Shiraz, der Stadt der Gärten.
Vom Chak Chak Tempel geht es weiter Richtung Süden, wieder vorbei an Yazd. Der nächste kurze Stop ist in Abarkuh, wo es eine riesige, sehr alte Zypresse zu bewundern gibt. Kurze Pause hier im Schatten, dann fahren wir heute noch bis Persepolis. Beim Südtor gibt es einen Platz mit ein paar Bäumen etwas abseits von der Strasse. Dies wird unser Platz für die Nacht.
Am nächsten Morgen hören wir nach dem Aufwachen viele Stimmen um uns herum. Ein Blick aus dem Dachzelt zeigt, dass viele Leute mit Wanderausrüstung den Hügel neben uns erklimmen, von wo aus ich gestern die Fotos gemacht habe. Aha, Wochenendausflug also. Nach dem Frühstück kommen wir mit einem der Wanderer ins Gespräch. Nach dem üblichen Smalltalk werden wir für den Abend zu ihm nach Hause eingeladen. So können wir uns heute Persepolis anschauen und dann nach Marvdascht fahren. Die Einladung nehmen wir gerne an.
Persepolis ist wieder beeindruckend. Wir nehmen uns trotz Hitze Zeit, durch die weitläufigen Ruinen zu schlendern. Den Nachmittag verbringen wir in einem Cafe und wir kaufen in einem Supermarkt noch ein paar Sachen ein, unter anderem ein paar kleine Gastgeschenke. Später werden wir vor dem Krankenhaus mit dem Auto erwartet und Mashoud fährt voraus.
Fast am Stadtrand hat die Familie ein typisch iranisches Haus mit 2 Etagen und 2 Garagen. Nicht freistehend, aber mit einem kleinen Hinterhof und ein paar Bäumen und Sträuchern. Mashoud’s Frau arbeitet in Shiraz im Krankenhaus und hat Nachtschicht. Also gibt es für uns und die beiden Kinder heute Kebap. Tochter Reihaneh spricht super Englisch und so wird es ein netter und unterhaltsamer Abend. Eigentlich sollte es nach den Frühstück losgehen, aber daraus wird natürlich nichts. Fatima ist mittlerweile auch da und sie lässt es sich nicht nehmen, für uns mittags zu kochen. Es gibt Hühnchen in sehr leckerer Sauce mit Saffranreis und den üblichen Beilagen. Mmhh, ein Genuss! Dazu gibt es Dough, ein Joghurtgetränk ähnlich wie Ayran. Schliesslich müssen wir uns doch verabschieden. Wir müssen noch ein Stück fahren und in Shiraz einen guten Platz finden.
Auf dem Weg durch die Stadt fallen uns schwer bewaffnete Soldaten auf Enduros auf. Eine Gruppe von mehr als 20 kommt uns entgegen. Sicher auf dem Weg zu einer Demo. Der erste Parkplatz gefällt uns nicht, also fahren wir etwas weiter raus in ein Wohngebiet. Hier ist bis auf ein paar neugierige Anwohner nicht viel los und wir verbringen eine ruhige Nacht, bis morgens um fünf die Müllabfuhr kommt.
Am Morgen fahren wir ins historische Stadtzentrum und parken auf einem bewachten Schotterplatz, wo wir auch die nächsten beiden Nächte bleiben. Der Tag beginnt mit einem iranischen Frühstück im Julep Cafe. Der Platz vor der Moschee hat mit seinen Strassencafes schon fast europäisches Flair. Dummerweise ist heute ein Feiertag und die nahegelegene Pink Mosque hat zu. So vertreiben wir uns die heisse Zeit des Tages in einem Park und gehen am Abend noch lecker essen im Doosi Restaurant, das etwas versteckt in einer Seitenstrasse liegt. Die Empfehlung zweier Radfahrer aus der Schweiz war wirklich gut. Später noch ein Milkshake und zurück zum Parkplatz.
Heute klappt es mit der Pink Mosque. Wenn man gleich morgens kommt, scheint die Sonne herrlich durch die bunten Fenster in die grosse Säulenhalle. Leider wird es auch schnell recht voll. Eine Aufpasserin meint, ich dürfe hier mit grosser Kamera nicht fotografieren. Ha, aber alle knipsen wie blöde mit ihren Handys rum, nicht mit mir! Dafür zahle ich keine Million Eintritt.
Den Rest des Tages verbringen wir auf dem Basar, beim Mittagessen, mit Aufladen der Simkarte und mit Geld wechseln. Abends sind wir im schönen Garten am Grabmal des Dichters Hafez, der von den Iranern sehr verehrt wird. Hier kann man sehr entspannt einige Zeit verbringen.
Wir sind in Shiraz am südlichsten Punkt unserer Reise angekommen. Von hier aus geht es nun wieder langsam nach Norden. Geplant ist eine tolle Route durch die Provinz Kordestan, aber dazu wird es nicht kommen. Mehr zu unseren speziellen iranischen Erfahrungen auf der Rückreise im nächsten Artikel, der schon bald kommt.
Hier ist noch der passende Artikel von der Motorradreise in 2013 mit meinen Eindrücken von damals:
#shiraz #persepolis #vanlife