Albanien II – Tirana und albanische Riviera

Am kleinen Grenzübergang südlich des Ohridsees ist nur ein Auto vor uns. Ein paar Fusgänger und Radfahrer passieren die Grenze in der Gegenrichtung. Schnell sind wir also wieder zurück in Albanien. Wir fahren die SH3 über Pogradec am See entlang und dann geht es rauf in die Berge. Es stimmt, dass die nordmazedonische Seite vom See wesentlich schöner ist.

Ab Qukes folgt die Strasse dem Shkumbin Fluss, es geht nun sehr viel bergab. Einige Zeit später erreichen wir die breite Talebene von Elbasan. Die Industriestadt hatte bis zum Niedergang 1990 eine umfangreiche Stahlindustrie, die aber mit heftiger Luftverschmutzung verbunden war. Viele der alten Industrieruinen kann man heute noch sehen.

Wir fahren nur durch und zweigen auf die alte Landstrasse nach Tirana ab. Diese tolle Strecke bin ich schon 2013 mit dem Motorrad gefahren.

Link zum Artikel: asiabike.de/asientour/neuland-montenegro-und-albanien/

Fast oben angekommen, finden wir einen perfekten Übernachtungsplatz bei einer verlassenen Tankstelle. Die Aussicht in die Berge ist einfach nur toll und der Platz ist sehr ruhig. Es ist auch wieder wärmer, also kommen die Campingstühle mal wieder zum Einsatz.

Am nächsten Morgen erledigen wir noch ein paar Dinge im Internet und fahren die restlichen Kilometer bis Tirana. Die letzten 20 Kilometer nehmen wir noch einen Lehrer mit, der nach seinem Unterricht nach Tirana zurück muss. Er redet sehr viel, ein Lehrer eben…

In Tirana fahren wir einmal quer durch die Stadt. Wow, viel Leben auf den Strasse, alles wirkt bunt und modern. Schliesslich parken wir am Stadtrand auf einem Hügel. Der Blumenverkäufer kann auf den Bus aufpassen. Jedenfalls ist das unsere Hoffnung. Wir sind geschätzt etwa drei Stunden zu Fuss unterwegs und sehen sehr viel von der Stadt. Zumindest reicht es mal für einen ersten Eindruck. Zum Schluss noch einen Snack und zurück zum Bus.

Heute fahren wir noch weiter an die Küste bis Durres. Die Strasse ist nicht so gut, die Autobahn wäre heute die bessere Wahl gewesen. In Durres parken wir heute mal gegen eine kleine Gebühr auf dem Platz einer “Waschanlage”. Für 200 Lek (weniger als 2 Euro) können wir hier 24h bleiben und haben unsere Ruhe. Direkt daneben haben wir jetzt unseren Privatstrand und abends beim Kochen den besten Meerblick. So muss es sein.

Die Stadt erkunden wir am nächsten Morgen, aber Durres haut uns nicht um. Es gibt zwar eine schöne Promenade, aber sonst nichts Tolles. Auch das alte Amphitheater macht uns nicht an und wir schenken uns die 300 Lek Eintritt.

Kurz drauf sind wir unterwegs und nehmen die Autobahn bis nach Vlora. Kurz vor der Stadt biegen wir ab und fahren auf die Halbinsel bei Zvernec. Über einen kleinen Holzsteg gehen wir zum Kloster St.Mary. Ein Stück weiter führt eine Schotterpiste mit vielen Schlaglöchern weiter zu einem Hügel mit einem Leuchtturm. Danach kommt ein Strand und es geht nur noch über den Strand weiter um die Lagune herum. Kurz hinter einer Brücke finden wir einen schönen Platz auf einer Wiese neben dem Schotterweg. Kühe und Ziegen werden von Hirten hin und hergetrieben, unten am Kanal sind einige Angler. Oben am Leuchtturm auf einem Plateau stehen noch mehrere Camper. Es regnet wieder leicht.

Am nächsten Morgen lacht die Sonne, es wird schnell sehr warm und wir gehen in die Bucht. Auch dort gibt es eine riesige Wiese und wir finden fünf weitere Wohnmobile. Ganz schön viel los hier in der Vorsaison. Die Plätze stehen tatsächlich alle in park4night und ioverlander, also nix mehr mit Geheimtip.

Wir fahren nach Vlore rein, tanken die Wasserkanister voll und gehen einen Kaffee trinken. Sehr moderne Stadt, viel Tourismus im Sommer. Aber jetzt noch sehr entspannt.

Am Nachmittag fahren wir weiter an der Küste nach Süden weiter. Bevor wir den Llogara Pass überqueren, machen wir noch eine kleine Grillpause. Vier Steaks und ein Salat sind schnell zubereitet, dazu leckeres Elbar Bier. Vom Pass gibt es eine tolle Aussicht. Wieder unten am Meer übernachten wir 1000 Höhenmeter tiefer im kleinen Ort Dhermi direkt am Strand unter dicken Bäumen. Bei offener Schiebetür haben wir hier herrliches Wellenrauschen. Mücken gibt es leider auch hier, also alle Schotten dicht und wieder dreimal jagen vor dem Schlafen. Bis jetzt haben wir sie immer alle erwischt.

Heute geht es weiter an der albanischen Riviera entlang. Es folgen die Orte Himare und Sarande. In Sarande machen wir Mittagspause in einem kleinen Restaurant mit “Traditional Food”. Es ist lecker und günstig, weil nicht direkt am Meer sondern weiter hinten in der zweiten Reihe. Sarande ist recht groß mit vielen Hotels. Im Sommer muss hier die Hölle los sein.

Im nächsten Artikel besuchen wir das “Blue Eye”, stay tuned.